Das Warten hat ein Ende: Olli I., „der Fußballnarr vom Habaka“, regiert das Narrenvolk in Warendorf. Jahrelang schon war der begeisterte Karnevalist als brandheißer Kandidat für das Prinzenamt der WaKaGe gehandelt worden, am Samstagabend dann zog er tatsächlich als neue Tollität in die Narrhalla ein. Seiner Proklamation waren ein mitreißender Wakalopp und ein ebenso mitreißender Galaabend in der Springhalle des DOKR vorausgegangen. Neben den WaKaGe-Balletts und anderen Akteuren aus den Reihen der Gesellschaft hatten dort der Comedian Dave Davis, der Artist TJ Wheels und die Kölner Band RÄUBER den Gästen eingeheizt.
Dass Oliver Greiser seine Erfüllung im Karneval finden würde, ist mit dem Tag seiner Geburt besieget worden. Am 11.11.1967 erblickte der Betriebsschlosser in Münster das Licht der Welt, wuchs in Müssingen auf und lebt seit 1992 in Warendorf. Vor 22 Jahren lernte er seine Frau Anne kennen, genauer gesagt am 9.9., und führte sie 2007 vor den Traualtar. Seit Ende der 1990er-Jahre ist der Bayern-München-Anhänger aktiv im Habaka – und das, ohne jemals Handball gespielt zu haben. Ein kurzer Ausflug in den Sport in jungen Jahren in Müssingen brach er nach sage und schreibe zehn Minuten ab: Der groß gewachsene Kerl in dem mickrigen Tor, die flinken kleinen Bälle, das alles war nichts für Olli, der stattdessen lieber dem Fußball treu blieb. Seine aktive Laufbahn hat er allerdings längst beendet. Zuletzt engagierte er sich bei der WSU im Nachwuchsbereich.
Mit seiner Frau Anne, die aus Ennigerloh stammt, und dem gemeinsamen 17-jährigen Sohn Titus wohnt Olli I. am Romadourweg im Warendorfer Norden. Sein prinzliches Hauptquartier indes steht an der Freckenhorster Straße. Ex-Prinz Ömpe I. stellt dafür die „Sonne“ zur Verfügung. Die beiden verbindet eine lange Freundschaft, und sie gehören beide dem Kegelclub „Die vollgepumpten Jungs“ an. Zweite ehemalige Tollität in der Truppe ist übrigens Peter „Bömmel“ Böhm. Damit der Vereinsmeierei nicht genug: Kaum ein Schützenverein in Warendorf, dem Olli nicht angehört. Abgesehen davon ist der Prinz im Betriebsrat seines Arbeitgebers Armacell am Standort Münster und in der IG Metall vertreten.